Die Positionierung
der Woche
Ein Chamäleon mochte er nicht sein. Und doch ist dies wohl das meistbenutzte Attribut, wenn es darum geht, den Schaffensweg des als David Jones geborenen Bowie zu beschreiben. Wandlungsfähigkeit par excellence, unbestritten. Dennoch, und auf diese Deutung legte er persönlich Wert, nicht er passte sich der Natur an – etwa, um zu überleben – sondern er wandelte sich aus sich selbst heraus.
Auch um zu überleben.
Mit künstlerischer Schaffenskraft. Mit dem Gespür dafür, wann eine Geschichte auserzählt war, wann es etwas Neues bedurfte, um in der Welt Akzente zu setzen. Offensiv statt defensiv. Bewusst – für die eigenen Stärken und das, was den Markt bewegt.
Mit dem Begriff Markt schlage ich den Bogen. Wie können wir das Bowie Beispiel auf die Herausforderungen in der Unternehmensführung übertragen? Was lehrt uns seine Wandlungsfähigkeit für die Entwicklung von Unternehmensmarken?
Zumindest hatte er Erfolg. Wie auch immer man diesen bemessen mag, unbestritten ist, er bekam sehr viel positive Resonanz vom Markt. Nun werden sich möglicherweise sowohl im Lager der Betriebswirtschaft als auch dem der Kunstschaffenden Widerstände erheben, wenn ich hier gleichlautende Regeln aufstellte. Aber mit Blick auf einige Prinzipien möchte ich die Analogie doch verteidigen.
Bowie schuf Produkte, die mit steigender Nachfrage auch reproduzierbar waren. Er fand Käufer, Ende der Sechziger erste Neugierige, die Platten oder Tickets kauften. Und die wiederkamen, die Begeisterung (mit)teilten, zu echten Fans wurden. Und mit großer Vorfreude und selbstverständlicher Loyalität auf die nächste Platte warteten.
Genauso funktioniert Marke. Marke hat Kunden, nicht nur Käufer. Kunden sind kundig, wissen, was sie erwartet. Stehen mit positivem Vorurteil loyal zu ihrer Marke.
Liebe Unternehmensverantwortliche, kennen Sie eine solch lebendige Beziehungsdynamik zu Ihren Kunden? Glückwunsch, dann besitzen Sie den größten Schatz: Vertrauen.
Das nächstfolgende Angebot sollte nicht das exakt gleiche sein. Es braucht Variation, eine Bestätigung der bisherigen Leistung zwar, aber doch eine spürbar neue Interpretation. Sonst wäre es schon mit der Erschaffung obsolet. Ohne Zusatznutzen möchte man sagen.
In der Kunst, oder noch präziser in der Musik, wird Lifestyle geprägt. Es gibt modische Wellen, Maßstab ist, wie stimmig man die Lebensgefühle und Bedürfnisse der Menschen trifft. Doch nicht jeder kann Mainstream sein, das wäre ohnehin nur auf Zeit. Gegen den Strom kann gleichfalls neue Wellen erschaffen.
Vielleicht taugt dieses Genre ganz besonders, um uns die Wandlungsfähigkeit des Marktes vor Augen und Ohren zu führen. Hier passiert Veränderung und manchmal kann man sie erst im Nachhinein erkennen. Gilt das nicht auch für Unternehmen in ihren Märkten?
In der Musik haben sich nicht nur Geschmäcker verändert, sondern auch die technischen Grundlagen wie auch die Konsumgewohnheiten. Auch die Vermarktungspalette ist über die Jahrzehnte viel breiter geworden. Aber immer geht es auch um die emotionale Aufladung.
Denn Marken berühren. In der Musik sofort spürbar, in der Wirtschaft oft subtiler.
Henne oder Ei? Prägt der Künstler den Geschmack oder die Mode den Künstler? Bowie hatte von beiden Richtungen etwas. Hat seinen Weg gefunden, seinen Markt geprägt. Die passende Antenne zu haben, das richtige Gespür, ist eine Grundtugend.
Im wirtschaftlichen Kontext laufen solche Bewertungen oft rationaler ab. Trendforschung, Wettbewerbsanalyse, Marktpotentiale sind methodische Treiber. Die Interpretation hängt von individueller Haltung oder Meinung ab. Von gemachten Erfahrungen oder Glaubenssätzen. Von Mut oder besorgter Zögerlichkeit. Von Ehrlichkeit. Oder hierarchischer Autorität.
Zu oft mündet das in einem beharrenden Weiter-so.
Zugegeben, nicht jeder ist Fan von David Bowie.
Und so haben auch Unternehmensmarken jeweils ihre ganz eigene selektive Anhängerschaft und sie streben danach mit dem, was sie tun und wie sie es tun, ihre Fans zu überzeugen. Und Neue zu finden.
Das Wichtigste für Unternehmenslenker*innen ist, die richtige Balance zwischen Kontinuität und Veränderung zu bestimmen, denn die Welt verändert sich und damit auch der Markt - und mit ihnen unsere Kunden.
David Bowie war ein Meister darin. Es gehörte zu seiner musikalischen DNA, zu seiner Markengenetik, sich immer wieder neu zu erfinden. Neue Stile, neue Arrangements – und doch: immer David Bowie.
Die Sondermarke der Deutschen Post hat mich daran erinnert. Gerade in Zeiten von Disruption und Transformation brauchen wir die Fähigkeit, unseren eigenen Weg jederzeit sicher und überzeugend zu verfolgen. Ch-ch-ch-ch Changes, wie ein prägender Bowie Song heißt.
Starke Marken bauen diese Brücken. Von Bewährtem zu Neuem. Doch die (Aus)Richtung bestimmen Sie. Orientiert an dem, was Ihre Kundschaft erwartet und geprägt von dem, was Ihr Unternehmen antreibt. Die inneren Stärken, die Leidenschaft Aller für das Warum.
David Bowie hatte es da einfacher. Er war ‚Einzelunternehmer‘ und folgte einfach seiner persönlichen Leidenschaft und Kreativität. Mittelständische Unternehmen agieren in Strukturen. Mit Inhalten, Prozessen und vielen engagierten Personen – hier entsteht Marke, denn Marke ist Beziehung.
Doch Marke braucht Klarheit und Eindeutigkeit auf allen Ebenen.
Als Strategie Moderator unterstütze ich Sie gerne bei diesen Prozessen.
Die Systematik meines Unternehmens-Steuerrades gibt jedem Strategieprozess Impulse und Orientierung. Die externe Sicht gibt Ihren Ideen zusätzlichen Schwung.
Das bringt Standpunkte in Bewegung. Zu zielgerichtetem Handeln. Für die gemeinsame Sache.
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Helmut Nissen
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Tags: Kultur, Management, Marke
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